AWARENESS

Für uns bedeutet Awareness zweierlei: Sich bewusst sein, dass es Übergriffe, Diskriminierungen und Gewalt im Nachtleben sowie in der Gesellschaft als Ganzes gibt und das als Problem zu erkennen. Andererseits bedeutet Awareness auch, sich bewusst zu sein, dass wir die Sozialisation in einer solchen Gesellschaft nicht einfach mit der Überkleidung an der Garderobe ablegen können; wir alle unterschiedliche Erfahrungen, Grenzen und Bedürfnisse haben und sich diese jederzeit verschieben und verändern können. 
Für uns zieht sich der Awareness-Gedanke wie ein roter Faden durch unsere konzeptionelle Arbeit –   vom Booking bis zum Bewerbungsverfahren. Wir arbeiten mit dem gezielten Vorsatz, einen Rahmen zu gestalten, der so sicher wie möglich ist. Aber schlussendlich ist es auch eure Aufgabe – ja, auch deine! – den Awareness-Gedanken in deinem konkreten Verhalten ebenso umzusetzen, dass du eine Atmosphäre mitgestaltest, in der Menschen ohne Angst verschieden sein können.
Zudem wird es die ganze Nacht ein Awareness-Team geben, das für euch als Ansprechpartner:innen zur Verfügung steht, wenn ihr euch unwohl fühlt, eure Grenzen überschätzt habt oder eure Grenzen verletzt und überschritten wurden. Das gilt nicht nur für das Verhalten von Gästen, sondern ebenso für Crewmitglieder und Artists. Nein heißt Nein – egal in welcher Position oder Funktion sich jemand befindet. 

Wir arbeiten hierbei mit awaGraz als unabhängige Awareness-Struktur zusammen. Egal ob ihr jemanden zum Reden braucht (es gibt dafür auch einen ruhigen Rückzugsraum), euch Gehörschutz, Tampons oder Kondome ausgegangen sind – ihr könnt euch jederzeit an die Personen am awa-Stand im Eingangsbereich oder an das mobile Team mit den Lichterketten wenden. Ebenso, wenn ihr Situationen oder Verhaltensweisen beobachtet, in denen ihr euch unsicher seid, wie ihr sie einschätzen sollt.


Dabei arbeitet awaGraz nach Awareness-Standards und den folgenden Prinzipien:


• Sie glauben Personen, die strukturelle und zwischenmenschliche Gewalt erfahren.

• Die Definitionsmacht liegt bei den Betroffenen. Nicht das Awareness-Team, sondern Betroffene benennen die stattgefundene Gewalt und beurteilen, was passiert ist, wie schlimm es war oder was jetzt gut wäre. 

• awaGraz verbündet sich mit den Betroffenen. 

• Sie stellen sich parteilich an die Seite von Betroffenen und nehmen dafür möglicherweise den Verlust eigener Privilegien in Kauf.

• Sie handeln nur im Interesse der Betroffenen und auf deren Wunsch hin.

• Sie stärken die Handlungsfähigkeit von Betroffenen.